Partner Bank und TwoWings im Interview mit SHEconomy

TwoWings Partner Bank
v.l.n.r.: Mag. Elham Ettehadieh, Jasmin Ettehadieh, MSc, Dr. Sarvenas Enayati

„Ein Vogel kann nur dann fliegen, wenn beide Flügel gleich stark entwickelt sind.“

Partner Bank und TwoWings – zwei Unternehmen , ein gemeinsamer Kern: Der Wille, einen Beitrag zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der Gesellschaft zu leisten. Im Interview mit WEconomy gewährt das weibliche Führungstrio wertvolle Einblicke in Geschichte, Mission und Zukunft ihrer beiden Familienunternehmen.

Die Partner Bank und TwoWings arbeiten sehr eng mit- und beieinander. Wie genau kann man sich das vorstellen?

Jasmin Ettehadieh: Einige wenige Jahre nach der Gründung der Partner Bank wurde auch die TwoWings-Stiftung gegründet. Wenn man so möchte, dann kann man die beiden Organisationen als Schwestern sehen, so wie uns. Der Grundgedanke beider Unternehmen ist der Beitrag zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung in der Gesellschaft.

Sarvenas Enayati: Was mich immer besonders bewegt, ist, dass der Name TwoWings sich davon ableitet, dass auch ein Vogel nur dann fliegen kann, wenn beide Flügel gleich stark entwickelt sind. In dem Fall stehen die Flügel für Männer und Frauen oder aber für materiellen und sozialen Fortschritt. Wir glauben, dass Fortschritt in der Gesellschaft nur dann möglich ist, wenn beide Aspekte Hand in Hand gehen und der Fortschritt dann auch allen zugutekommen soll. Und wir sind davon überzeugt, dass Bildung das wesentliche Instrument ist, um das Potential eines Menschen nachhaltig freizusetzen.

Was können Sie uns über Ihre aktuellen Projekte erzählen?

Jasmin Ettehadieh: Wir haben einen Langzeitpartner in Kolumbien mit wunderbaren Ausbildungsprojekten für Jugendliche, auch in den ländlichen Gebieten Kolumbiens, denn dort wurde die Ernährungssicherheit durch die Pandemie besonders geschwächt. Vor diesem Hintergrund sind dann Projekte zustande gekommen, die das Ziel haben, Menschen dabei zu helfen, ihre eigene Nahrungsmittel anzubauen, um diese dann auch zu vermarkten und verkaufen und somit ihre eigene Ernährungssicherheit gewährleisten zu können. 2020 und 2021 konnten 2.000 Menschen an diesem Projekt teilnehmen. Dabei geht es nicht nur um den Anbau von Nahrungsmitteln, sondern auch um den Zusammenhalt in der Gemeinschaft und die Weitergabe von Wissen.

Sie haben es bereits angesprochen, die Partner Bank wurde 1992 gegründet, also vor mittlerweile 30 Jahren. Was hat sich seit den Anfängen getan und wohin soll es sich in Zukunft weiterentwickeln?

Elham Ettehadieh: Die Partner Bank wurde 1992 mit dem Willen gegründet, einen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung der Gesellschaft zu leisten. Damals hat man sich dafür entschieden, dass der Weg zur Förderung des Wohlstands der breiteren Masse jener ist, Menschen den Zugang zu einer fundierten Finanzberatung, aber auch zu Investment-Möglichkeiten von Topqualität zu geben. Und da haben wir uns dann auch Fragen gestellt: Wie sollte man investieren? Was macht eine Person, die, sagen wir eine Million zum Investieren hat? Was für Möglichkeiten hat er oder sie? Und daraus folgend: Warum sollte diese Möglichkeiten eigentlich nicht jede/r bekommen? Und diesen Ansatz hat man über Jahrzehnte immer wieder weiterentwickelt.

Die klassische Form des Sparens und Vorsorgens geben mittlerweile oft nicht mehr das zurück, was man sich erwarten würde. Was sind Ihrer Meinung nach im Moment spannende Möglichkeiten, die KundInnen bei Ihnen haben?

Elham Ettehadieh: Was sehr beliebt ist und auch viel Sinn macht, das ist ein Gold-Sparplan. Physisches Gold ist bereits seit Jahrtausenden ein Inflationsschutz, vor allem auf lange Sicht gesehen. Man kann schon ab 50 Euro im Monat Gold kaufen, das dann die Bank für einen aufbewahrt. Dasselbe gilt für Investitionen in Unternehmen. Die Erfahrungen, die wir die letzten Jahrzehnte gemacht haben, zeigen, wie wichtig es ist, direkt in Unternehmen zu investieren. Wir haben Portfolios von 20 bis 30 Unternehmen, die entweder durch einen Sparplan oder durch Einzelerläge bespart werden können. So baut man sich langsam Unternehmensbeteiligungen auf. Wichtig ist es, dass das schön aufgeteilt wird, damit man auch das Risiko streut.

Für lange Zeit galt der Mann als das Oberhaupt der Familie. Er brachte das Geld herein und sorgte vor. Frauen hingegen wurde der Zugang zur Vorsorge erschwert oder gar verwehrt. Das ändert sich zum Glück. Woran liegt es, dass es für Frauen oft nach wie vor schwieriger ist als für viele Männer?

Elham Ettehadieh: In unseren Workshops für Frauen hat man an den Gesprächen und Diskussionen, die geführt wurden, schnell bemerkt: die Frauen sind wiff und reflektiert. Frauen haben die Vorurteile, die ihnen die Gesellschaft mitgegeben hat, einfach noch in den Knochen sitzen, und dadurch glauben sie auch von sich selbst, dass sie weniger gut darin seien, finanzielle Entscheidungen zu treffe, was nicht stimmt. Es ist wichtig den Raum und das Bewusstsein dafür zu schaffen, dass man sehr wohl diese Fähigkeiten besitzt. Außerdem sieht es in der Realität natürlich so aus, dass Frauen, strukturell gesehen, besonderen Herausforderungen ausgesetzt sind. Zum Beispiel sind viel in Teilzeit, weil die Verantwortung für die Kinder nach wie vor hautsächlich ihnen zukommt. Das hat dann Auswirkungen auf das Einkommen, aber auch auf die Pensionsjahre und -höhe. Deswegen ist es bei unsim Vorstand der Bank auch ein großes Thema, wie wir die Strukturen und den Raum schaffen können, die Frauen und ihren Fähigkeiten es ermöglichen, diese verschiedenen Lebensbereiche in Einklang zu bringen.

Wenn der Zusammenhalt unter den Frauen da ist,

dann kann man füreinander auch wirklich viel bewegen.

Sie sind alle drei in leitenden Positionen. Das ist etwas, was man im DACH-Raum, besonders im Finanz-oder Technikbereich, nicht sehr oft sieht. Wie schafft man es, mehr Frauen in leitende Positionen zu holen? Was müsste sich da gesellschaftlich und politisch noch ändern?

Elham Ettehadieh: Es braucht Vorbilder. Zum Beispiel unsere Mutter, eine gelernte Architektin, die dann auch in der Entwicklungsarbeit tätig war und als Consultant nach Indien reiste und dort Entwicklungsprojekte beriet oder im NGO-Bereich der UNO Funktionen inne hatte. Das hat uns als Schwestern sehr geprägt und inspiriert, denn wir haben gesehen, wie sie sich sowohl um die Familie kümmert als auch Beiträge für die Gesellschaft leistet. Es ist wichtig, dass es Vorbilder gibt, die zeigen, wie und was möglich ist.

Sarvenas Enayati: Ich habe das große Glück, dass ich, abgesehen von großartigen Schwestern, auch ein Netzwerk an wirklich tollen Freundinnen habe und wir uns regelmäßig austauschen. Und wenn man in so einem Umfeld eingebettet ist, wo man zusammenarbeitet, sich füreinander freut, auch Möglichkeiten für die jeweils andere sieht und auch mal sagt „Trau dich doch, dich da zu bewerben!“, dann macht das wahnsinnig viel aus.

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©Partner Bank, Sabine Starmayr

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Partner Bank Team

15 Dezember 2022

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